Freitag, 29. Februar 2008

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"Lassen Sie sich nicht aussperren -Plaketten jetzt hier!" (gesehen in Essen)



So wirbt neuerdings die DEKRA vor ihrem Gelände für den Verkauf der Feinstaubplaketten. Läuft der Absatz so schleppend, daß man dort mit so drastischen worten werben muß?

Da der Zeitpunkt der Einführung von Umweltzonen im Ruhrgebiet im Oktober nun fraglich erscheint und ihre Ausdehnung ebenfalls noch nicht abschließend geklärt ist, könnte man fast vermuten, daß da noch eine schnelle Mark gemacht werden soll. Verspricht doch der Erwerb der Plakette die amtliche Bestätigung des vermeintlich ökologisch korrekten Handelns.

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Donnerstag, 28. Februar 2008

Nebel in der Umweltzone

Wie die Umweltzonen im Detail aussehen werden und vor allem wann sie eingerichtet werden ist derzeit unklar. Der Kabinettsbeschluß betreffend die Planauslegung wurde vom Landtag auf unbestimmte Zeit verschoben. (Quelle).

Man sollte sich allerdings nicht zu früh freuen. Noch ist die Umweltzone Ruhr noch nicht vollständig vom Tisch. Jetzt geht es wohl erst mal wieder an die Ausschußarbeiten. Dennoch sollte man die Zeit nutzten und weiterhin den Verantwortlichen seine Kritik mitteilen.

Nach einer aktuellen Stunde im Landtag am 21.02. sind wohl mehr Fragen offen als je zuvor. Die rotgrüne Opposition im Landtag, der Regionalverband Ruhr und die Umweltdezernenten der Städte kritisieren die Entscheidung der Ministerien Verkehr, Umwelt und Wirtschaft, nur noch kleine Zonen einführen zu wollen, ausgesprochen heftig.

Sonntag, 24. Februar 2008

Nachlese "Schwerpunktthema" im WDR

Der WDR wie er leibt und lebt - wenn sich ein solcher Beitrag "Schwerpunktthema" nennen darf, kan man durchaus Zweifel an der journalistischen Sorgfaltspflicht dieser Anstalt (das Wort trifft den Kern der Sache) bekommen. Unkritisch und regierungstreu - so kennt man den WDR: Berichterstattung von betäubender Qualität und "kompetenten" Gästen.

Wie belanglos dieser 6- oder 7 minütige Beitrag gewesen ist, zeigt der im letzte Post aktualisierte Link zu den "wichtigsten Fragen". Das sollte dann aber schon alles gewesen sein. Nicht, was nicht die meisten schon wüssten.

Nicht ein einziger der um ihr Nutzungsrecht besorgten Einwendungen einiger Bürger würde dort in der gebotenen Weise behandelt. Wohlwissend, daß es dafür keine einfachen Antwort gibt. Der Hinweis auf Übergangsfristen mußte wieder einmal als Rechtfertigung für all den bürokratischen und wirkungslosen Unfug herhalten.

Freitag, 22. Februar 2008

WDR heute am 22.02. in der Gladbecker Straße Essen

Das heutige Schwerpunktthema des WDR: Umweltzone Ruhrgebiet

Dort kann man auch seine Meinung kund tun.

Bitte beachten: Im Textfeld an die Redaktion sendet man durch Druck der Returntaste seinen womöglich fast leeren Beitrag ab. Daher kann nur in der ersten Zeile geschrieben werden.

Alternative: Im Windows-Texteditor* ohne Zeilenumbruch oder Return einfach alles in eine Zeile schreiben (wichtig) und diese Zeile in die erste Zeile des Eingabefeldes der WDR-Seite einfügen.

* Nicht dadurch irritieren lassen, das der Editor nach 1025 Zeichen einen automatischen Zeilenumbruch herbeiführt. Das muß so sein.

Mittwoch, 20. Februar 2008

Für Ortskundige

Die Stadt Essen hat bekanntermaßen einen "Aktionsplan" zur Reduzierung des stadteinwärts fließenden Verkehrs auf der B224 (nicht aber für den ausströmenden Verkehr). Nun ist die große Umweltzone zwar gekippt, das heißt aber nicht das verschiedene Elemente doch zur Anwendung gelangen. Beratungsresistente Umweltdezernentinnen gibt es auch in Essen.

Eines dieser Elemente ist die Sperrung der besagten B224 an der Anschlußstelle Essen-Nord für den kompletten Schwerverkehr. Dieser sollte in Zukunft an der Anschlußstelle Bottrop Süd über die Bottroper Straße stadteinwärts geführt werden.

Wer die örtlichen Gegebenheiten kennt, wird wissen, daß der Knoten A42/ASt BOT Süd in den stark frequentierten Stunden keinen weiteren Zuwachs an Fahrzeugen mehr verkraftet. Besonders prägnant ist morgens der Rückstau auf der A42 FR Dortmund.

Die Abfahrt/Auffahrt liegen auf Bottroper Stadtgebiet. Ob man dort sehr erbaut über die Essener Umleitungs-Ideen ist? Wird doch ohnehin in unmittelbarer Nähe demnächst die feinstaubträchtige (selbstverständlich im Rahmen der genehmigten Werte) Harmuth-Müllverbrennungsanlage ihren Betrieb aufnehmen*.

*) natürlich mit freundlicher Genehmigung ihrer Bezirksregierung Düsseldorf und der Stadt Essen, die genau dort gerne Fahrverbote verhängen würde. Der Umwelt wegen.

Sonntag, 17. Februar 2008

Fortschritt

Wie weit der Fortschritt in einem Land wie Deutschland gediehen ist, kann man an der Zahl seiner Verbote (oder wahlweise der verkaufsoffenen Sonntage) ablesen.

Dabei gilt: je mehr Verbote - desto besser.

Alte Diesel und alte Benziner will man also mit den Umweltzonen aus den Städten (bzw. dem Ruhrgebiet) raus haben. Denn alte Technik kann per se nichts gutes verheißen. Wozu haben wir sonst den Fortschritt? Schaut man sich die betroffenen Autos an wird schnell klar: ja, die sind alleine ihrem Erscheinungsbild nach (also ungewaschen) die reinsten Feinststaubschleudern. Weg damit!

Doch nun gibt es einen Artikel in der FAZ über die Untersuchuchungsergebnisse einer Studie. Euro-IV-Norm gegen alten Diesel. Mit überraschendem Ergebnis.

Folgt man dieser Logik, müsste man ad-hoc alle modernen Dieselmaschinen mit Partikelreinigung und Abgasnachbehandlung verbieten. Deutet es doch auf eine Erkenntnis hin, die schon lange diskutiert, aber von verantwortlichen Stellen tunlichst umschifft wurde:

Der Feinstaubausstoss weniger alter Motoren ist deutlich geringer und weniger schlimm als der vieler moderner Triebwerke.

Die Vermutung, "Umweltzonen" seien umfassende Verkaufsförderungsprogramme der Fahrzeugindustrie wird dadurch bestärkt. Da sich die Umweltverbände als Zugpferde für eine vermeintlich gute Sache (=Verbot) instrumentalisieren lassen (oder vielleicht selbst ein monetäres Interesse hegen), kann das nur eines bedeuten: Fortschritt.

Mittwoch, 13. Februar 2008

Die Zone ist tot - es lebe die Zone

Dieser Begriff Zone hat einfach einen fiesen Beigeschmack. Deshalb trifft er auch auch hier so gut zu.

Wie in der Tagespresse vom 12.02. und 13.02. zu lesen war, ist die städteübergreifende Fahrverbotszone bis 2010 erstmal auf Eis gelegt. Nach Aussage des Umweltministeriums soll nach weiterer Prüfung ihres Nutzens die Zone erweitert oder auch verkleinert werden können. Die große Umweltzone Ruhrgebiet könnte dann in wenigen Jahren doch wieder aktuell werden.

Es soll nun kleinere Restriktionsgebiete geben und einheitliche Ausnahmeregelungen, verschiedene Bundesstraßen sollen ebenfalls ausgeklammert werden. So sind offenbar der Duisburger, der Essener und der Dortmunder Hafen micht mehr in der Fahrverbotszone. Dafür aber zum Beispiel weite Teile des Duisburger Stadtgebietes mit großen industriellen Anlagen.

Das macht die Sache aber nicht einfacher, ganz im Gegenteil. Denn die bunten Plaketten braucht man dennoch, wenn man innerhalb von Essen, Duisburg oder sonstwo (quasi zonenüberschreitend) fahren möchte. Die Bürokratie wird dadurch eher größer, auch wenn das Ansinnen der Landesregierung offenbar in die richtige Richtung geht.

Der Kampf um die Details geht jetzt erst richtig los. Gerade diese Gelegenheit sollte man nutzen, den Verantwortlichen weiterhin seine Meinung kund zu tun. Denn die regionale Umweltzone ist noch längst nicht vom Tisch! Sie wurde nur verschoben.

Samstag, 9. Februar 2008

Frankfurt am Main

Unsere Seite beschäftigt sich zwar schwerpunktmäßig mit der Umweltzone Ruhrgebiet, was nicht heisen soll, daß wir nicht über den Tellerrand gucken.

In Frankfurt reagiert man abwartend

Neuzeit des Automobilbaus

Schon schräg, was sich unsere "Schlüsselindustrie" Automobilbau so alles einfallen lässt.

Sehr beliebt bei deutschen Autobauern und Händlern scheint es zu sein, nachwievor Dieselpartikelfilter* als Sonderzubehör zu verkaufen. Das ist auchwirklich lebensnah, denn wer niemals in eine Umweltzone muß, der braucht schließlich keine Tüte. Verkaufsargument: der günstigere Preis ... Welche Plakette das Auto bekommt hängt bekanntlich von der Schlüsselnummer ab. Im geschilderten Fall war es ein Caddy 1,9TDI Baujahr 2007 und hatte einen gelben Aufkleber.

Man überlege: ab 2010 kann auch für Fahrzeuge mit gelber Plakette Schluß sein mit lustig. Also für Autos, die zu diesem Zeitpunkt mal eben vier oder fünf (!) Jahre alt sein werden. Das ist endlich mal ein Programm für den Neuwagenabsatz!

Wer also eine grüne Plakette haben muß, dem hilft - gegen Aufpreis natürlich - die Werkstatt des Vertrauens gerne weiter.


*) Der Dieselpartikelfilter reduziert allerdings nur die Menge der gröberen Partikel oder Ruß, Feinst-Stäube kommen also auch so recht ungehindert aus diesen Fahrzeugen raus. Dadurch und nicht wie gerne behauptet wird, durch die vermeintlichen alten "Dreckschleudern", gibt es bisweilen mehr Feinstaub als der EU lieb ist.

Mittwoch, 6. Februar 2008

Staubsaugen

Es wird gerne verschwiegen oder erscheint nur hier und da mal in einer Randnotiz:

Die hohe Feinstaubbelastung der Innenräume

Einen nicht mehr ganz so taufrischen, dafür aber sehr lesenswerten Artikel haben wir hier gefunden. Aber das ist ja schließlich jedermanns Privatsache. Würde der Gesetztgeber sagen. Autofahren ist daher offenbar keine Privatsache. Oder wie?

Egal, dagegen klingen die Statistiken über die Gefährlichkeit der durch Industrie und Verkehr verursachten Partikel schon wie ein Kindermärchen.

Egal ob Herd, Kerze oder Kamin - wir sind permanent von geradezu letalen Staubemittenten umgeben. Da hilft nur eines: mal ganz lange die Luft anhalten.

Samstag, 2. Februar 2008

Kölle Alaaf

Ganz allmählich wird einem in den närrischen Tagen folgendes gewahr:

Die Stadt Köln verzichtet bekanntermaßen bis 31.03. auf bußgeldpflichtige Kontrollen der bunten Aufkleber - müsste sie ja eigentlich nach den Buchstaben des Gesetzes nicht tun. Immerhin schön, daß sich eine Stadt, die sich schon mit der Zone die Blöße gibt, wenigstens eine Kulanzfrist einführt.

Was hätten denn wohl die vielen tausend von Auswärts nach Köln strömenden Besucher der Karnevalssession gemacht, so ganz ohne Plakette? Im Epizentrum des Frohsinns und der Heiterkeit? Hätte die Stadt wirklich ihre Gäste mit diesen hirnverbrannten Aufklebern, Bußgeldern und Flensburger Punkten behelligen wollen?

Das wäre der Tourismus-Gag schlechthin gewesen!