Sonntag, 17. Februar 2008

Fortschritt

Wie weit der Fortschritt in einem Land wie Deutschland gediehen ist, kann man an der Zahl seiner Verbote (oder wahlweise der verkaufsoffenen Sonntage) ablesen.

Dabei gilt: je mehr Verbote - desto besser.

Alte Diesel und alte Benziner will man also mit den Umweltzonen aus den Städten (bzw. dem Ruhrgebiet) raus haben. Denn alte Technik kann per se nichts gutes verheißen. Wozu haben wir sonst den Fortschritt? Schaut man sich die betroffenen Autos an wird schnell klar: ja, die sind alleine ihrem Erscheinungsbild nach (also ungewaschen) die reinsten Feinststaubschleudern. Weg damit!

Doch nun gibt es einen Artikel in der FAZ über die Untersuchuchungsergebnisse einer Studie. Euro-IV-Norm gegen alten Diesel. Mit überraschendem Ergebnis.

Folgt man dieser Logik, müsste man ad-hoc alle modernen Dieselmaschinen mit Partikelreinigung und Abgasnachbehandlung verbieten. Deutet es doch auf eine Erkenntnis hin, die schon lange diskutiert, aber von verantwortlichen Stellen tunlichst umschifft wurde:

Der Feinstaubausstoss weniger alter Motoren ist deutlich geringer und weniger schlimm als der vieler moderner Triebwerke.

Die Vermutung, "Umweltzonen" seien umfassende Verkaufsförderungsprogramme der Fahrzeugindustrie wird dadurch bestärkt. Da sich die Umweltverbände als Zugpferde für eine vermeintlich gute Sache (=Verbot) instrumentalisieren lassen (oder vielleicht selbst ein monetäres Interesse hegen), kann das nur eines bedeuten: Fortschritt.